Leon-Luca

 

Eltern: Simone und Rolf (32/33)   

Wohnort: Schweinfurt    

Geburtstag: 03.05.04  Größe: 48,5cm   Gewicht: 2965gramm    

E-Mail: haeschen_72@t-online.de

 

Die Schwangerschaft......

Meine Schwangerschaft wurde am 9.Oktober2003 festgestellt.Wir freuten uns riesig da es für meinen mann das erste leibliche Kind ist.Es verlief alle so problemlos.Alle Untersuchungen nahmen wir gemeinsam wahr sogut es der Dienst meines Mannes zulies.
Da mein Frauenarzt sehr Sorgfältig ist und lieber einen ultraschall zuviel als zu wenig machte konnten wir eigentlich davon ausgehn das alles ok ist.Doch der Schein trügte.......

Die Geburt......


Es war Sonntag der 2 Mai 2004.Wir saßen gemeinsam mit Omi im Garten und Grillten.Ich spührte schon seit samstag immer wieder ein ziehen machte mir aber weiter nichts draus da ich bei der 4 Schwangerschaft wußte wie sich *echte* Wehen anfühlten.Diese wehen waren nichts halbes und nix ganzes.Am Sonntag jedoch fühlte ich gegen 17.00 das es so langsam aber sicher los ging.Wir fuhren also nachhause.Mein Mann meinte ob wir nicht gleich in die klinik fahren sollen ich aber sagte das ich mich erst zuhuse noch etwas hinlegen wolle da der termin ja eigentlich erst in 3 wochen wäre.
Gegen 21.00 fuhren wir dann doch los.Zu unserer Großen tochter (15) sagten wir das wir es erst mal abklären lassen wollen ob sich schon was tut.Wir rufen an und geben bescheid sobald uns ein Arzt oder die Hebamme untersucht hat.
In der Klinik angekommen untersuchte mich die Hebamme und meinte das es heut wohl nichts mehr werden würde....der Muttermund sei ja erst 2 cm auf und bei einer 4 entbindung hätte das garnichts zu sagen.Ich bestand darauf mich von einer Ärztin untersuchen zu lassen weil ich fühlte das unser baby nicht lange mehr auf sich warten läßt.
Die Ärztin kam und machte einen 20 !!!!! minütigen Ultraschall..........alles OK....
Die wehen wurden so langsam aber sicher regelmäßiger....Die Hebamme schickte uns noch ein wenig Spazieren und nach ca 20 minuten konnte ich nicht mehr gehn.
Wir gingen also zurück in den Kreissaal.....
Die Hebamme untersuchte mich wieder undsagte das sich nicht viel getan hat.....Prima.Mit solchen wehen wollte und konnte ich in keinem Fall schlafen.Sie machte mir den vorschlag mir einen Einlauf zu geben ......mal sehn was passiert.
Passiert????Die wehen wurden so heftig das ich fast nicht mehr atmen konnte...die Fruchtblase platzte mitten auf dem WC und nun hielt mich garnichts mehr.lIch schaffte es gerade noch so vom Kreisbad aufs Kreisbett.Die Hebamme untersuchte und sie traf fast der schlag.........innerhalb von nur 40 minuten öffnete sich mein Muttermund von 3 cm auf vollständig.
Die presswehen setzten ein.Eigentlich ganz froh endlich aktiv etwas tun zu können konnte ich die Schmerzen fast nicht ertragen.....allerding wußte ich ja das ich gleich dafür belohnt werden würde....
Dann ging alle so schnell....das köpfchen war geboren mein mann stand neben mir und sagte nut er is da er ist da.........
Die wehen hörten auf...unser leon-luca war da..
Dann der Schock...neben der Nabelschnur etwas das so komisch aussah...wir wußten nicht was das sein sollte.....
Die Ärztin meinte nur sie hole sofort den kinderarzt.Prima ich lag da in meinem Elend durfte mein Baby nicht halten ...es nicht begrüßen sie nahmen ihn mir weg und trugen ihn auf den untersuchungstisch....
Der Kinderarzt kam sofort und sah sich unser Baby an.
Wie konnte man sowas übersehn???Wie ist es möglich eine Gastroschisis nicht zu erkennen.
Keiner konnte mir antworten.
Leon-luca wurde fertig gemacht für den Transport nach Würzburg in die Uniklinik.In Schweinfurt könne man es nicht operrieren.
Ich fand das fair von den Ärzten das kollegen zu überlassen die sich mit sowas prima auskannten und nicht auf eigene Faust an unserem Baby rumdokterten.
So also wurde unser Sternchen eine Stunde nach der Geburt nach Würzburg transportiert.

Die Intensivstadion und OP.....


Als leon-luca in würzburg ankam waren vom Darm 15 cm ausgetreten und der untere Leberlappen.In Schweinfurt waren es grad mal soviel wie der daumen eines Erwachsenen.....
Dadurch das er selbst atmete und nicht in Schweinfurt intubiert wurde zog er falsch luft und presste die luft in den darm....
Um 8.00 wurde er operriert und die Ärzte taten alles um unserem Sternhcne zu helfen...
Weil der Darm aber so stark gebläht war konnten sie die Bauchdecke nicht vollständig verschliessen und nähten ein Patch unter die Bauchdecke ein...
Die OP verlief reibungslos und ohne komplikationen........
Als ich am Abend zu unserem Baby kam konnte ich nur noch heulen....
Überall die Schläuche und Käbel...in jeder öffnung...da wo keine öffnung war wurde eine gemacht (katheter).
Da lag mein Baby....nackt unter einet Pflegeeinheit so hilflos und ich konnte ihm nicht helfen...Es tat so weh...
Unser einziger Trost war das wir wußten das sie ihn vollkommen schmerzfrei hielten.

Der weitere Verlauf.........


Eigentlich sah alles ganz gut aus.Die werte waren soweit stabil und es gab keinen großen anlass zur Sorge.....
Am 9.Mai wurde er extubiert und er brauchte nur noch für wenige stunden sauerstoff über eine maske die neben ihm lag.Es velief alles so mustermäßig das ich nicht glauben konnte das alles so einfach ging.....
Ich sollte recht behalten......
Leon-luca ging es schlechter...die entzündungs werte stiegen...die Narbe um das patch rötete sich zusehends und das bäuchlein war zum zerreißen gespannt.
Auf rektales anspühlen kam nur zögerlich stuhlgang...d.h.eigentlich war es ja noch Mykonium(kindspech)...das sehr zäh war...
Wir hatten Angst....
Dann der verdacht auf Darmverschluß.....ich dachte nur oh Gott bitte keine 2 OP..
Die Ärze taten alles!!!!! und das *wunder* geschah....
Als wir 3 Tage später in der Klinik ankamen strahlte uns der behandelnde Arzt schon von weitem an.....Der Pfropf Mykonium ist in einem ding abgegangen und der weg ist frei........
Jetz muß der Darm nur noch anfangen selbständig zu arbeiten das heißt das der stuhl spontan abgeht ohne anspühlen...
Am 9 Mai war es dann endlich soweit und wir konten unser Baby nach Schweinfurt rückverlegen lassen......

In Schweinfurt.........


Es war herrlich unser Baby endlich in Schweinfurt zu haben...
endlich konnte ich länger bei Leon-luca bleiben und nicht nur für 2-3 stunden....Es war so schwierig in Würzburg weil ja noch 3 andere kinder zuhause waren...Nun kam uns alles so einfach vor.Von uns zuhause aus hatten wir nur einen Katzensprung in die Klinik und so konnten wir viel öfter bei unserem sohn sein.....
der psychische druck lies nach und ich hatte zum ersten mal kein schlechtes gewissen mein Baby allein zu lassen ...ich wußte ja das es zur klinik nicht weit ist...
Unserem Leon-luca ging es von tag zu tag immer besser so das wir es natürlich nicht erwarten konnten ihn endlich mit nach hause zu nehmen..
Der erste Termin um ihn nachhause zu holen war der 18.juni.....
Wir freuten uns riesig und seine Geschwister waren sowas von hibbelig........
Dann die enttäuschung....Leon-luca wurde von der nahrung her umgestellt und die ärzte baten uns ihn besser noch in der klinik zu lassen um besser zu kontrollieren wie er die nahrung verträgt....
Wa blieb uns anderes übrig...wir wollten ja kein risiko eingehn und sagten natürlich zu...
Jetzt kams eh nicht mehr drauf an...die paar tage halten wir auch noch durch...
Aber am 23 juni war es endlich so weit.........
Die ganze Nacht schliefen wir nur unruhig und morgens hätten wir beinahe noch verschlafen....Die 2 Großen ließen wir zur Feier des Tages aus der Schule und die kleine durfte den Kindergarten schwänzen....
Um 9.00 waren dann in der Klinik......komisch.ich wollte immer noch nicht glauben das es jetzt endlich nachhause ging...7einhalb Wochen klinik und jetzt soll es endlich soweit sein???
Ich glaubte erst daran als ich die Papiere in den Händen hielt....
Jetzt aber nix wie raus aus der Klinik.....

Endlich zuhause..........


Seit wir unser Baby zuhause haben geht es ihm nur noch prima.....
Er hat mittlerweile 4010 gramm und 53 cm....
Er entwickelt sich prächtig...braucht keinerlei Medikamente mehr und ist so ein liebes Baby.....Das einzige was uns noch bevorsteht ist die entfernung des Patches....
Am 20 juni haben wir termin in Würzburg mit den Chirurgen die uns dann sagen wann sie das Patch entfernen wollen....
Gott sei dank is das dann nur ein aufenthalt von 3-4 tagen....mein mann geht natürlich mit und läßt unseren Leon-luca keine minute mehr allein...


Ende gut....alles gut......


Ich hoffe ich konnte mit unsere Geschichte anderen ein wenig helfen.Der Schock einer unerkannten Gastroschisis ist sicherlich sehr groß aber ich weiß nicht ob ich mich ander gefühlt hätte wenn man den defekt erkannt hätte.Die liebe zu meinem Baby ist genauso groß nur der start ins leben war eben etwas holpriger als bei den anderen.
An dieser stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Steffi bedanken die uns in schlimmen stunden immer mit rat und tat zur seite stand..Danke liebe Steffi für alles Auch für die *hallowachmails*ggggg*Dein beistand war und ist uns sehr wichtig....

Am 20.07.2004 fuhren wir nach Würzburg um Leon-Luca bei den Chirurgen nochmals vorzustellen.Der Professor unterhielt sich mit uns wie es leon denn so ginge und wir sagtem ihm das uns der behandelnde Kinderarzt eine Salbe verschrieben hat weil die Wundränder um das Patch nässten.
Er meinte er wolle sich das mal ansehn also zogen wir leon aus und dann ging alles so verdammt schnell.
Auf den ersten Blick erkannte er das das patch sofort entfernt werden müsse und gab uns einen Termin gleich für die Woche drauf.
Ich wußte nicht ob ich geschockt war oder ob ich mich freuen sollte.....
meinem Mann gings ähnlich.
Also packten wir Leon´s sachen und fuhren am 28.07.2004 nach Würzburg in die Uniklinik.
Die OP sollte am nächsten Tag statt finden.Den Tag werden mein Mann und ich nie vergessen.Es war sein Geburtstag.
Und da war sie dann wieder.Die Angst....
Eigentlich haben uns die Ärzte gut aufgeklärt aber es war eine Bauch OP und wir wußten ja nicht ob es alles so lief wie wir uns das vorstellten.
Die OP verlief allerding gut und wir freuten uns riesig als uns der Arzt sagte das alles so gelaufen sei wie sie es sich vorstellten und sie haben ihm sogar einen kleinen Bauchnabel geformt.
Als dann aber der Professor kam und meinte das unter dem Patch ein eiterherd gefunden wurde waren wir schon beunruhigt.
Er meinte allerdings wir sollen uns keine Sorgen machen sie werden sofort mit einer Antibiotikum therapie anfangen.
Soweit so gut.Leon-Luca gings eigentlich ganz gut und am 2 tag nach der OP merkte man dem kleinen kerl garnicht mehr an das er so eine OP hinter sich hat.
Am 3 tag allerding mußte er punktiert werden weil sich Wasser angesammelt hat.Sie zogen ca 4 ml aus dem Bauch.Das resultat war ein großer blauer Fleck was jedoch das geringere übel war.
Als allerding der verdacht geäussert wurde das die untere naht nicht hält kam panik in mir hoch.
Wir sollten zum ultraschall um ab klären zu lassen wie es aussieht.
Mein Mann und ich saßen wie auf kohlen vor der Tür wo der Ultraschall gemacht wurde und als sie uns dann aufriefen hätt ich am liebsten mein Kind geschnappt und wär davon gelaufen.
Alles nur nicht noch ne OP......nur dieser Satz ging mir im Kopf rum.
Der Ultraschallspezialist fing mit der untersuchung an und mein Mann und ich sahen auch auf den Monitor.Eigentlich blödsinn weil wir eh keine ahnung hatten was auf dem Bildschirm zu sehen ist oder besser nicht zu sehen ist.
Als dann der Arzt sagte alles ok fiel uns ein Stein vom herzen den man glaub ich bis auf die Strasse hat plumsen hören*ggg*
So vergingen die restlichen Tage wie im Flug und Leon-Luca konnte am 10 Tag nach der OP entlassen werden.
Eine woche später waren wir zur kontrolle in Würzburg und es wurde wieder Ultraschall gemacht.Das einzige was sie entdeckten war das die nahtstelle etwas dunner ist als sie sein sollte aber das ist kein problem.Hauptsache nichts gerissen und kein austritt der darmschlingen.
Somit hat es wieder einer von den Gastroschisis Kindern geschafft.
Leon-luca ist gesund und wir freuen uns über jeden Tag den wir mit ihm verbringen dürfen.Gesund und Munter.
Ein anliegen hätt ich da noch......
Bei uns wurde die Gastroschisis nicht diagnostiziert.Aber selbst wenn ....nie ,nie im Leben hätte ich einen Gedanken an Abtreibung verschwendet.
Es ist sicher schwer für alle Eltern ihr Kind in der Klinik zu sehen...Es nicht mit nachhause nehmen zu dürfen es nicht so unbeobachtet zu knuddeln weil immer eine Schwester oder ein Arzt in der nähe ist.Das ist sicher ein schwerer start ins Leben aber er lohnt sich.Für euch und für eure Kinder müßt ihr stark sein und wie ihr seht schaffen es die Kinder.
Die Diagnose Gastroschisis ist also absolut kein Grund um Abzutreiben.

Simone , Rolf mit Leon-Luca