Zoe

 

Eltern: Christoph und Muriel 

Wohnort: Thun  

Geburtstag: 02.06.2004  Größe: cm Gewicht: gramm    

E-Mail:

 

Unsere Tochter Zoe ist am 02.06.2004 im Kinderspital Bern auf die Welt gekommen. Wir wussten vom 4. Monat an, dass sie mit Gastroschisis geboren wird.
Die Diagnose warf uns ziemlich aus unserer Bahn, und ehrlich gesagt wussten wir zuerst nicht recht, wie es weiter gehen soll.
Da die Frauenärztin meiner Freundin erst mit zwei Fällen dieser Art vertraut war, besuchten wir die restlichen Termine der Schwangerschaft bei Spezialisten im Kinderspital Bern. Da man dort mit solchen Fällen bestens vertraut war, schöpften wir nach kurzer Zeit wieder Mut und Hoffnung, und freuten und auf unsere Tochter.
Es war schon ein schönes Gefühl die Bewegungen von Ihr im Bauch meiner Freundin zu spüren.. Genau diese Bewegungen, und das turbulente Verhalten wessen uns Zoe im verlaufe der Schwangerschaft entgegenbrachte lies uns wissen, dass es Ihr gut geht.. Eines Morgens im April 2004 erzählte mir Muriel ( meine Freundin ) , dass sie in der Nacht einen wunderschönen Traum gehabt hätte. Sie hätte unsere Tochter herumlaufen sehen, und dabei habe sie gelacht, und sei so fröhlich und aufgestellt gewesen.. Es ging ihr richtig gut.. Sie sah im Traum unsere Tochter…, ich glaubte Ihr jedes Wort, und von diesem Zeitpunkt an wusste ich, dass alles gut kommen wird. Genau dieser Traum gab uns immer wieder die Hoffnung weiter zu Glauben und niemals stehen zu bleiben.
Am 2. Juni 2004 um 07:00 Uhr wurde Zoe im Frauenspital in Bern geboren. Die Geburt, wie der Kaiserschnitt verlief ohne Komplikationen.. Es war ein wunderschönes Gefühl unsere Tochter das erste mal weinen zu hören.. Jedoch wussten wir beide, dass dies erst der Anfang eines langen Spitalaufenthaltes wurde.
Während die Ärzte Muriel`s Bauchdecke schlossen, durfte ich unsere Tochter das erstemal sehen. Als ich in die Nähe von Zoe kam wusste ich nicht was mich genau erwartete, ich wusste, dass ein Teil Ihres Darmes nicht dort war, wo er eigentlich hingehörte.. Als ich näher kam schaute mich unsere Tochter das ersten mal an, es war ein wunderschöner Moment.. Muriel war zu erschöpft um die kleine zu sehen, sie konnte es nach 1 Stunde Bettruhe nachholen.. Die kleine Zoe war sehr schnell da gewesen, wurde uns jedoch noch schneller wieder von den Ärzten weggenommen.
Genau dieser Abschied in die Ungewissheit war schmerzhaft, uns kamen die tränen… Die Ärzte kamen im verlaufe des Vormittages noch kurz bei uns vorbei, um mit uns die Operation welche am Nachmittag gemacht wurde zu besprechen. Da ich Zoe am Morgen gesehen habe, fragte ich die leitende Ärztin, welche Überlebenschancen unsere Tochter bei dieser Operation haben würde.. Ich wusste, dass es eine schwierige OP werden wird, war daher auch auf viele Antworten gefasst.Als mir die Ärztin jedoch sagte, dass sie eine Chance von 50/50 hatte, brach in uns eine Welt zusammen….
Um 13:00 Uhr des selben Tages wurde Zoe operiert.. Wir waren in Muriels Zimmer und schauten zum Fenster hinaus.. Die Zeit wollte an diesem Nachmittag nicht vorbei gehen.. Die Minuten kamen uns wie Stunden vor, die Stunden wie Tage..
Die Ärzte sagten uns, dass sie ca.. 4 Stunden operieren werden.. Es waren die längsten vier Stunden in meinem Leben.. Um 17:00 Uhr wurde uns mitgeteilt, dass die Operation gut verlaufen ist, und der Darm von Zoe in einem guten Zustand war..
Am Abend konnten Muriel und ich unsere Tochter zum ersten mal gemeinsam auf der Intensivstation besuchen. ( Die Bilder auf der IS wurde am 3. Juni 2004 gemacht). Die Ärzte sagten uns, dass Zoe einen sehr starken Lebenswillen habe… Wir werden diesen 2. Juni 2004 sicherlich nie vergessen.. Es war ein Tag voller Höhenflüge und Talabfahrten… Jedoch waren wir sehr dankbar, dass es Zoe nach der schwierigen Operation gut ging..
Bei der ersten Operation wurde Zoe übrigens auch wie in andern Berichten schon erwähnt ein künstliches Stoma angelegt.
Zoe erholte sich gut, und konnte nach gut einer Woche die Intensivstation verlassen.


Einige Wochen später……….

Wir waren nun schon gut vier Monate im Kinderspital.. Seither wurde Zoe noch 3 mal operiert.. Bei der ersten Operation wurde Zoe das künstliche Stoma in den Bauch gelegt. Durch den Druck wurden die beiden Darmteile immer weiter heraus gepresst.., darum hatten die Ärzte auch fast keine andere Wahl als zu operieren..
Nach dieser Operation ging es eine lange Zeit sehr gut, und wir rechneten uns bereits aus, in welchem Monat wir sie endtlich nach Hause nehmen konnten.
Zuhause war alles eingerichtet, wir konnte es kaum mehr erwarten unsere Zoe das erste mal in Ihr Kinderbettchen zu legen.
Nach 4 Monaten Kinderspital wurde sie ein weiteres mal Operiert.. Die Ärzte vermuteten einen Darmverschluss.. Manchmal wusste Muriel und ich nicht mehr weiter.. Kaum hatte man einen Funken Hoffnung der Besserung in Aussicht; wurde alles wieder in sich begraben…..
Diese Operation brachte dann auch die erhoffte Besserung.. Nach 5 ½ Monaten Spitalaufenthalt mit 4 Operationen konnten wir unsere Tochter Zoe nach Hause nehmen…Zoe war in dieser Zeit übrigens schon einmal zuhause.. Ich habe dieses Geschenk meiner Freundin zu verdanken.. Da ich im August meinen 23. Geburtstag feierte, wollte Sie von mir wissen, was ich für einen Wunsch habe… Ich wusste, dass dieser Wunsch niemand erfüllen könnte, dennoch sagte ich Muriel das ich mir wünschen würde unsere Tochter für ein paar Stunden an meinem Geburtstag bei uns zu Hause zu haben.. Am 30. August 2004 wurde ich 23. Jahre jung.. Es war für mich ein Tag wie viele in letzter Zeit… Um 9:00 Uhr klingelte es an unserer Türe.. Als ich öffnete traute ich meinen Augen nicht . Muriel hatte es dank der Erlaubnis der zuständigen Pflegerinnen und Ärzte geschafft Zoe für zwei Stunden nach Hause zu nehmen.. Es war das schönste Geburtstagsgeschenk in meinem Leben. An dieser Stellen möchte ich mich noch einmal bei meinem Schatz Muriel bedanken…


Einige Monate später….

Zoe ist mittlerweile 18 Monate alt… Sie hat die ganzen Strapazen welche Ihr zu Beginn Ihres jungen Lebens als Hürde in den Weg gestellt wurden gut gemeistert..
Mit gut 14 Monaten wagte Zoe Ihre ersten Schritte, welche von Tag zu Tag sicherer und rasanter wurden..
Am 2. Juni 2005 feierte Zoe Ihren 1. Geburtstag mit vielen Verwandten, Freunden, Göttis und Gottis… Es war ein schönes Fest… Am Morgen Ihres Geburtstages besuchten wir die Schwestern im Kinderspital in Bern, welche für uns in dieser Zeit so wichtig geworden sind.. Es war wichtig für uns jemanden zum reden zu haben..
Zum Glück war ja meistens auch jemand da… Muriel und ich haben uns geschworen, dass wir bis zu einem gewissen alter von Zoe jedes Jahr in Kinderspital fahren werden um danke zu sagen und ein Stück Geburtstagstorte dort zu lassen… Ohne die Ärzte und die Pflege hätte unsere Tochter keine Überlebenschance gehabt.. Wir sind für alles sehr dankbar…

Die Entwicklung von Zoe ist genau so im Gange wie bei einem Kind ohne Gastroschisis. Sie wächst, nimmt ständig zu, beginnt langsam zu sprechen…
Die Narben an Ihrem Bauch sind so gut wie verheilt.. Man muss wirklich genau hinsehen um noch etwas zu erkennen…
Seit unsere Zoe da ist hat sich in unserem jungen Leben ziemlich vieles verändert..
Wir wurden mit Situationen konfrontiert welche wir bis anhin nicht kannten.. Wir mussten lernen auch aus dem tiefsten Loch wieder ans Licht zu gelangen..
Im Juni 2006 wird Zoe ein Geschwisterchen bekommen, wir freuen uns sehr darauf..
Es ist wichtig die Vergangenheit an sich vorbeiziehen zu lassen und alle neuen Momente welche kommen werden so fest zu geniessen wie es nur geht…

Muriel und ich wollen dieses Jahr heiraten… Wir wollen für uns da sein in guten wie auch in schlechten Zeiten.. Danke das Du bei diesem schwierigen Abschnitt in unserem Leben an meiner Seite gestanden hast.. Ich hätte manchmal nicht gewusst wie es weiter geht…Ich liebe Dich…


In diesem Sinne wünschen wir allen Eltern viel Mut und Hoffnung… Kinder welche mit Gastroschisis auf die Welt kommen haben oft einen sehr starken Willen zu leben.. Solange die Kinder diesen Willen bei Ihren Eltern auch spüren, werden sie für Ihr Leben kämpfen…


Einen speziellen dank möchten wir auch an unsere Familie, Freunde, Verwandte richten welche uns in dieser Zeit wie auch jetzt unterstützt haben und unterstützen.
Es ist schön Leute zu haben/kennen welche für einem da sind…merci vil ma

Einen dank auch an Dich Steffi.. Deine Seite ist eine Mut Oase… Ich bin froh das ich Dir unsere Geschichte von Zoe schreiben darf.. Es hilft mir das ganze noch besser zu verarbeiten…danke
 

t Oase… Ich bin froh das ich Dir unsere Geschichte von Zoe schreiben darf.. Es hilft mir das ganze noch besser zu verarbeiten…danke